Klimagerechte Umgestaltung der Gudrunstraße

in Berlin-Lichtenberg, Siegerentwurf

Die Gudrunstraße begrenzt das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord im Südosten und verbindet den S- und Regionalbahnhof Lichtenberg mit bedeutenden Grünflächen. Sie ist teilweise überdimensioniert und für Menschen zu Fuß oder auf dem Rad wenig attraktiv.

Der Bezirk Lichtenberg plant den klimagerechten Umbau der Gudrunstraße, wofür er ein Gutachterverfahren mit drei eingeladenen Büros durchgeführt hat. Am 27. November 2024 entschied sich die Vergabejury für den Entwurf von HOFFMANN-LEICHTER.

HOFFMANN-LEICHTER sieht zur Neuordnung der Verkehrsflächen und zur Integration von wohnungsnahen Grünflächen ein Baukastensystem vor, das abschnittsweise flexibel angewendet werden kann. Das Ergebnis ist ein ausgewogener Kompromiss zwischen den Belangen des Klimaschutzes, der Verkehrssicherheit und dem Erhalt des Stellplatzangebots. Die Neuaufteilung des Querschnitts der Gudrunstraße schafft eine durchgängige Entwässerung über Mulden und Baumscheiben. Eine vollständige Abkopplung von der Kanalisation ist möglich, Hitze wird reduziert und die Aufenthaltsqualität steigt. Baumpflanzungen sorgen für eine durchgängige Verschattung und Kühlung der Straße. Das Mikroklima wird zusätzlich durch einen hellen Bodenbelag verbessert.

Gehwegvorstreckungen schaffen Sicherheit. Verschwenkungen der Fahrbahn erzwingen reduzierte Geschwindigkeiten der Kraftfahrzeuge. Gehwegparken wird baulich verhindert und das Parken in zweiter Reihe durch drei Lieferzonen unterbunden, die für Paket- und Warensendungen sowie die Belieferung der anliegenden Gewerbe und der Kita zur Verfügung stehen. Die Bushaltestellen werden barrierefrei mit Witterungsschutz und Sitzmöglichkeiten ausgebaut.

In der Vergangenheit gab es keine Notwendigkeit, sich in der Gudrunstraße länger aufzuhalten. Die neue Aufenthaltsqualität wird insbesondere durch den Bau eines neuen Quartiersplatzes an der Fanninger Straße / Gudrunstraße erhöht. Hier entsteht ausreichend Platz für das Aufstellen von Sitzmöbeln, eines Trinkbrunnens und Grünflächen zum Spielen und Erholen. Die Rasenfläche übernimmt hier ebenfallsdie Funktion einer Verdunstungsfläche. Auch hier werden neue Bäume gepflanzt. Das nachbarschaftliche Gärtnern ließe sich mit Hochbeeten und einem entsprechenden Initiator realisieren.

Insgesamt entspricht die Straße nun stärker ihrer Funktion im Nebennetz, gleichzeitig verfügt sie über eine Vielzahl besonderer Herausstellungsmerkmale.

Die weitere Ausarbeitung der Planung beginnt durch HOFFMANN-LEICHTER im Frühjahr 2025.

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Klimagerechte Umgestaltung der Gudrunstraße

Marian Knapschinsky
Marian Knapschinsky