Berlin-Kreuzberg „Dragoner Areal“

Nachhaltiger Regenentwässerung

Im Zuge der Entwicklung des Bebauungsplans 2-48 „Dragonerareal“ – plant das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die Weiterentwicklung des etwa 8,6 Hektar großen Planungsgebiets am Mehringdamm im Bezirksteil Kreuzberg, das Teil des Städtebaufördergebiets „Rathausblock“ ist.

Ein zentraler Aspekt dieser nachhaltigen Quartiersplanung ist die sichere Niederschlagsbewirtschaftung des Planungsgebiets. Gemäß dem Wasserhaushaltsgesetz und der in Berlin geltenden BreWa-BE ist das Regenwasser dezentral vor Ort durch Versickerung, Verdunstung oder anderweitig zu bewirtschaften, anstatt es in den öffentlichen Regenwasserkanal abzuleiten. Um die Machbarkeit der Versickerung zu gewährleisten, wurden zunächst in einer umfangreichen Baugrunduntersuchung verschiedene Faktoren wie die Wasserdurchlässigkeit und Kennwerte zur Bodenklassifizierung analysiert. Weiteres Augenmerk wurde hierbei auf die genauere Untersuchung der bekannten Baugrundkontaminationen, insbesondere auf den ehemaligen Tankstellenstandorten im Norden und Süden im Gebiet sowie den dazugehörigen Tankbehältern gelegt. Ein weiterer zentraler Faktor war der Grundwasserflurabstand, welcher entscheidend für die Sicherheit und Genehmigungsfähigkeit der Versickerung ist.

Aufbauend auf dem vorliegenden städtebaulichen Konzept und den Untersuchungen zu den Bodenverhältnissen sowie in enger Abstimmung mit den Akteuren des Rathausblocks hat HOFFMANN-LEICHTER die prinzipielle Machbarkeit einer Versickerung vor Ort trotz der vielfältigen Herausforderungen im Zusammenhang mit Bodenbeschaffenheit, Altlasten und spezifischen Baustrukturen nachgewiesen. Hierzu wurde das Plangebiet zunächst in neun Einzugsgebiete unterteilt, für die jeweils die anfallende Niederschlagsmenge anhand der Versiegelung der Flächen und Dachflächen ermittelt wurde. Anhand der anfallenden Niederschlagsmenge konnten im darauf folgenden Arbeitsschritt technische Anlagen wie Mulden und Rigolen grob verortet werden. Dabei gelang es nicht immer, das auf dem Baufeld anfallende Niederschlagswasser auch auf dem Baufeld der Versickerung zuzuführen. Hier müssen baufeldübergreifende Lösungen erarbeitet werden. Ergänzend zu den Mulden und Rigolen wurden weitere technische Anlagen wie beispielsweise Tiefbeete, Baumrigolen oder die Nutzung von Zisternen empfohlen.

Die endgültige Lage der Niederschlagswasserbewirtschaftungsanlagen hängt neben den kleinteiligen Boden- und Altlastenverhältnissen in hohem Maße von der Außenanlagenplanung sowie der Verortung der Dachentwässerung ab. Im weiteren Verlauf der Planung sind die Anlagen daher unter anderem hinsichtlich Außenanlagen sowie der Oberflächenneigungen abzustimmen. Außerdem sind Fließzeiten und Fließwege sowie die Behandlungsbedürftigkeit des Regenwassers eingehend zu betrachten.

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Annett Nötzoldt
Annett Nötzoldt