HL Aktuell

Ausgabe 1/2019

Themen

Anspruch an Planungen von lnstandsetzungsmaßnahmen zeigt sich oft erst auf den zweiten Blick

Die Templiner Straße verbindet den Süden Potsdams mit dem Ortsteil Caputh der Gemeinde Schwielowsee und verläuft entlang dem östlichen Ufer des Templiner Sees. Die Betonoberfläche der rund vier Kilometer langen Fahrbahn sollte modernisiert werden, um Sicherheit, Komfort und Nutzungsdauer zu erhöhen. Mit diesem Ziel beauftragte die Landeshauptstadt Potsdam HOFFMANN-LEICHTER mit der Planung.

Die in den 1950er Jahren hergestellte Straße genügte weder heutigen Entwurfsparametern noch den Standards aus Sicht des Umweltschutzes. Plattenbewegungen in der Betondecke verursachten erhebliche Komfort- und Sicherheitsdefizite. Da die Trasse nicht verändert werden konnte, ergaben sich Zwangspunkte über die gesamte Streckenlänge. Änderungen am Querschnitt und an der Linienführung konnten innerhalb des vorgegebenen Korridors nur geringfügig ausfallen. Eingehende Recherchen im Rahmen der Grundlagenermittlung und der Vorplanung zeigten, dass insbesondere die Ansprüche des Umweltschutzes einen kostenintensiven Einfluss auf die Planung und Umsetzung der Maßnahme haben. Die Kostenschätzungen ergaben Baukosten von weit über vier Millionen Euro und lagen damit um mehr als drei Millionen Euro über der Kostenannahme des Auftraggebers.

Ein großer Teil der Kostensteigerung war durch das aufwändige Bauverfahren für die Instandsetzung begründet. Weitere Untersuchungen offenbarten eine Kontamination an der Unterseite der Betondecke. Darüber hinaus verursachten die Anforderungen an den Umweltschutz hohe Kosten. Zum einen waren die Belange des Wasser- und Baumschutzes und zum anderen der Schutz von Amphibien zu berücksichtigen. Gefragt war vor allem eine Lösung für die alljährliche Krötenwanderung zum Uferbereich des Templiner Sees. Wo bislang ehrenamtliche Helfer mit mobilen Fangzäunen als Krötenlotsen fungierten, sollten zukünftig stationäre Amphibienleitsysteme den Tieren ihren Weg weisen. Nach Fertigstellung eines Tunnels nutzen die Amphibien nun ihren eigenen unterirdischen Wanderweg! Im mittleren Bereich des Planungsabschnitts befindet sich eine Brücke, die die Gleise für eine regionale Bahnverbindung überführt. Auch eine Zufahrt zum Sandabbaugebiet am Kieskutenberg mit Bushaltestellen, die im Zuge der Instandsetzung barrierefrei ausgestattet werden sollten, war zu berücksichtigen. Um das Geschwindigkeitsniveau auf der kurvigen Fahrbahn möglichst gering zu halten, war die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 70, teilweise sogar auf 60 Kilometer pro Stunde, beschränkt. Im Rahmen der Planung hat sich die Landeshauptstadt Potsdam für eine Kombination aus Neubau und Überbau der vorhandenen Fahrbahn mit einer Asphaltdecke entschieden. Auch Teilbereiche des begleitenden Radwegs sollten erneuert werden.

HOFFMANN-LEICHTER war mit den Planungsleistungen bis zur Leistungsphase 6 betraut. Die anschließende Bauzeit betrug etwa eineinhalb Jahre, bevor die Fertigstellung Ende 2018 erfolgte. Heute präsentiert sich die Templiner Straße neuwertig sowie in zeitgemäßem Ausbaustandard. Ein Ergebnis, mit dem Mensch und Tier gleichermaßen komfortabel an ihr Ziel kommen!
Am 5. Oktober 2018 wurde die Ortsumfahrung der Bundesstraße B 183 in Bad Liebenwerda fertiggestellt. Dies hat weitreichende, überwiegend positive Auswirkungen auf den Kurort. Bislang verlief die B 183 durch das Stadtzentrum. Jetzt wird dort mehr Straßenraumfläche für andere Nutzungen und für eine bessere städtebauliche Integration der Straßen zur Verfügung stehen. Die Luft in Bad Liebenwerda wird sauberer und der Verkehrslärm nimmt ab.

Hieraus ergibt sich die Chance, mit Hilfe weiterer Maßnahmen die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Bad Liebenwerda deutlich zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde federführend durch HOFFMANN-LEICHTER ein umfassendes Verkehrskonzept für Bad Liebenwerda erarbeitet. In diesem wurde zunächst das zukünftige Verkehrsgeschehen des Prognosejahres 2025 betrachtet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über die zukünftigen Verkehrsstärken in der Innenstadt flossen in Entwürfe des Büros GRUPPE PLANWERK zur Straßenraumgestaltung des Roßmarkts sowie der Dresdener Straße ein. Als Folge der Umgestaltung wird sich der Roßmarkt als Platz etablieren, an dem sich Einwohner wie Kurgäste gleichermaßen gern aufhalten. Auch die Bahnhofstraße - nun in beiden Richtungen befahrbar - hat an Attraktivität gewonnen. Aus einem Abschnitt der Dresdener Straße soll eine Flaniermeile werden. Zwischen Roßmarkt und Lübbecker Straße kann dieser Plan mit baulich einfachen Mitteln problemlos umgesetzt werden. Der Durchgangsverkehr wird zukünftig über die Lübbecker Straße und Hainsche Straße geführt, jedoch können Busse die Dresdener Straße weiterhin befahren.

Auch die Frage, wie der begrenzte Parkraum im Stadtzentrum optimal ausgeschöpft werden kann, beschäftigte die Planer. Hier konnten mittels stichprobenartiger Parkraumerhebungen zum einen Belastungsspitzen ermittelt und zum anderen bisher ungenutzte Kapazitätsreserven aufgezeigt werden. Schließlich wurde die Radverkehrsführung im Hauptstraßennetz der Kernstadt untersucht. Die Ergebnisse führten zu konkreten Verbesserungsvorschlägen. Das vorliegende Verkehrskonzept bildet den Rahmen der Verkehrsentwicklung der Kurstadt Bad Liebenwerda für die kommenden Jahre und soll zukünftig durch weitere Untersuchungen ergänzt werden.
Die Europäische Union widmet sich dem Thema Lärmschutz mit ihrer sogenannten Umgebungslärmrichtlinie, welche die strategische Lärmkartierung und die Lärmaktionsplanung regelt. Lärmaktionspläne, die auf den strategischen Lärmkarten aufbauen, stellen in den meisten Bundesländern kommunale Pflichtaufgaben dar. Ihr Ziel ist es, zum einen Maßnahmenkonzepte für besondere Schwerpunkte der Lärmbetroffenheit zu erarbeiten und zum anderen sogenannte ruhige Gebiete zu definieren, die vor einer Zunahme des Lärms zu schützen sind. Sowohl die strategische Lärmkartierung als auch die Lärmaktionspläne der Kommunen werden alle fünf Jahre aktualisiert. In der jetzigen, sogenannten dritten Stufe, unterstützt HOFFMANN-LEICHTER rund 20 Städte und Gemeinden aus Brandenburg und Sachsen bei der Erarbeitung ihrer Lärmaktionspläne.

Neben der Analyse der bestehenden Lärmsituation und der Erarbeitung von Maßnahmen umfasst ein guter Lärmaktionsplan zudem eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung. Diese bietet Bürgerinnen und Bürgern, etwa im Rahmen von Öffentlichkeitsveranstaltungen, die Möglichkeit der aktiven Teilnahme an der Lärmaktionsplanung. Mit der Lärmaktionsplanung leistet HOFFMANN-LEICHTER für die Städte und Gemeinden einen Beitrag zum Schutz der Gesundheit sowie zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung und trägt zu einer lärmarmen Stadtentwicklung bei.
In einem dichten, innerstädtischen Quartier wie der südlichen Luisenstadt sind Nutzungskonflikte um den öffentlichen Raum an der Tagesordnung. Das Integrierte Verkehrskonzept (IVK), das HOFFMANN-LEICHTER zusammen mit Gruppe Planwerk 2017-2018 erarbeitete, hatte zum Ziel, nicht nur die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Umweltbelastungen zu reduzieren, sondern auch zu einem lebenswerten Kiez mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität beizutragen.

Ausgehend von einer Analyse des Ist-Zustandes wurden konkrete kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur ganzheitlichen Verbesserung der öffentlichen Straßenräume entwickelt. Diese dienen dazu, den Verkehr neu zu ordnen, Flächen gerechter zu verteilen, bestehende Anlagen zu qualifizieren und nachhaltige und neue Mobilitätsformen zu fördern.

Als besondere räumliche Schwerpunkte wurden die Oranienstraße mit dem Heinrichplatz, der Luisenstädtische Kanal, die Umgebung der Markthalle Neun, die Waldemarstraße und die Manteuffelstraße betrachtet. Die Lösungsvorschläge sind breit gefächert. Sie beinhalten beispielsweise eine Verbesserung zahlreicher Kreuzungsbereiche und Querungsstellen unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit und des Fahrradparkens, die Neuaufteilung des Straßenraums in der Oranienstraße oder die Entwicklung des Heinrichplatzes als Schwerpunktbereich und Schaufenster für neue Mobilitätsangebote.

Ein wichtiges Anliegen war dabei auch die intensive Einbindung der Vor-Ort-Akteure, der Bewohner_innen sowie der Politik. So wurden beispielsweise Gespräche mit lokalen Initiativen geführt und mehrere offene Werkstatttermine organisiert, deren Ergebnisse eine wichtige Grundlage für die Konzeptentwicklung bildeten. Auch wurde im Rahmen des Tages der Städtebauförderung 2018 die Sperrung einer Seitenstraße des Heinrichplatzes für den Autoverkehr erprobt, womit ein Raum für Aufenthalt geschaffen und eine Diskussion über das Maßnahmenkonzept angestoßen wurde. Diese Aktion wurde im Nachhinein als eine der 20 besten Veranstaltungen des Tages der Städtebauförderung 2018 ausgewählt.
Ihre Zufriedenheit ist unser höchstes Unternehmensziel. Daher bitten wir Sie nach jedem abgeschlossenen Projekt um ein Feedback. Die Ergebnisse dieser Befragungen haben wir für Sie zusammengefasst und in einer Grafik visualisiert.

Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Einschätzungen, Anmerkungen und Hinweise. Ihre Antworten helfen uns, kontinuierlich in allen Bereichen unserer Arbeit noch besser zu werden. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, der beste Dienstleister in den Bereichen Verkehrsplanung, Straßenentwurf, Straßenverkehrstechnik, Immissionsschutz und Projektsteuerung zu sein, getreu unserem Motto, „Gute Planung ist der bessere Weg". Natürlich können Sie uns gerne auch außerhalb dieser Befragungen kontaktieren, um uns Ihre Anregungen, Beobachtungen und Wünsche mitzuteilen, damit wir unsere Abläufe weiter optimieren können.