Rousseau Park Ludwigsfelde
Ein naturnahes Wohnviertel vor den Toren Berlins
Die Situation auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt Berlins führt vermehrt dazu, dass neue Bauvorhaben in den Städten und Gemeinden des Umlands geplant und umgesetzt werden. So auch in Ludwigsfelde, in dessen Nordwesten der Rousseau Park entsteht, ein Wohngebiet mit mehr als 1.000 Einfamilienhäusern und einem Gebietszentrum mit Mehrfamilienhäusern. Der Rousseau Park entsteht auf den Flächen von zwei Bebauungsplänen. Der Erste wurde bereits fast vollständig umgesetzt, im zweiten südlichen Bebauungsplan Nr. 42 wurde mit den Erschließungsarbeiten begonnen.
Bereits im Bebauungsplanverfahren erstellte HOFFMANN-LEICHTER verschiedene Fachgutachten zu den Themen Verkehr, Schall und Entwässerung, sodass der Bebauungsplan Nr. 42 für den Rousseau Park Süd schließlich Ende des Jahres 2019 festgesetzt werden konnte.
HOFFMANN-LEICHTER ist in diesem südlichen Bebauungsplangebiet mit 560 Einzelgrundstücken planerisch für die gesamten Erschließungssysteme zuständig. Diese umfassen neben etwa 7.000 m Sammel- und Wohnstraßen auch die Leitungssysteme für Trink-, Schmutz- und Regenwasser in jeweils etwa gleicher Leitungslänge sowie die Koordinierung der Gas-, Elektrizitäts- und Telekommunikationsnetze.
Die Straßenplanung beinhaltet neben den eigentlichen Verkehrsflächen auch die Anschlusspunkte der Sammelstraße an die benachbarte Landesstraße L 795 sowie die Planung der Bushaltestellen, der Grundstückszufahrten und der Straßenbeleuchtung.
Die Medienplanung umfasst neben den in der Straße liegenden Hauptleitungen auch die jeweils 560 erforderlichen Hausanschlüsse der einzelnen Grundstücke. Für die Löschwasserversorgung des Wohngebiets werden 9 Löschwasserbrunnen hergestellt, die Stromversorgung wird über 4 Mittelspannungstrafos sichergestellt. Zum Schutz des Rousseau Parks gegen den Lärm der umliegenden Verkehrsanlagen der Bahn und der Straßen wurden von HOFFMANN-LEICHTER insgesamt ca. 1.750 m Lärmschutzanlagen unterschiedlicher Höhe im Norden, Westen und Süden geplant, die derzeit hergestellt werden.
Eine besondere Herausforderung stellt die Regenentwässerung des Gebiets dar. Die entwässerungstechnisch schlechten Untergrundverhältnisse mit Lehmboden und hohem Schichtenwasserstand machen eine Versickerung des Regenwassers weitestgehend unmöglich. Gleichzeitig muss das Entwässerungssystem auf Wunsch der Stadt auch einem 100-jährigen Regenereignis standhalten.
Deswegen wird ein Leitungsnetz installiert, welches nicht nur das auf den Straßen anfallende Regenwasser, sondern auch einen Großteil des auf den Grundstücken anfallenden Niederschlags aufnehmen kann. Zusätzlich wird in hydrogeologisch besonders ungünstigen Bereichen das oberflächennahe Stauwasser mittels Drainageleitungen in die Regenwasserkanalisation abgeleitet. Das gesammelte Regenwasser wird in großen unterirdischen Regenrückhaltebehältern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 6.840 m³ zwischengespeichert und in stark reduzierter Menge in das vorhandene Grabensystem eingeleitet. Für den Überflutungsfall wird das überschüssige Wasser kontrolliert in südlich des Wohngebiets gelegene Versickerungsbereiche abgeleitet.
Die Fertigstellung des ersten Teilabschnitts dieser von HOFFMANN-LEICHTER geplanten Gesamterschließung des Wohngebiets erfolgte im Frühjahr 2020, die gesamte Anlage wird Ende 2021 betriebsbereit sein.